Diagnose Grauer Star – Die Katarakt
Dr. Fengler begleitet Sie von der Diagnosestellung grauer Star – die Katarakt, bis zur Operation, bis das Sehen wieder so ist wie Sie es aus der Jugend kennen. Die Früherkennung und die Diagnose eines grauen Stars erfordert nicht viel Erfahrung.
Die Katarakt ist bei jedem Individuum ab dem 40 Lebensjahr sichtbar. Nach viel Erfahrung verlangt es, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann eine graue Star Operation zum Wohle des Patienten, sinnvoll wäre. Leider erfolgen hier die Zuweisungen zur grauen Star Operation regelmäßig zu spät, wodurch unnötig das Risiko von Komplikationen ansteigt. Ansonsten ist die Operation des grauen Stars ein Routineeingriff. Weltweit ist die Operation des grauen Stars, der am häufigsten durchgeführte Eingriff mit der geringsten Komplikationsrate.
Symptome – Beschwerden des grauen Stars.
Im Alter von 40 setzt dann auch schön langsam die Altersweitsichtigkeit = Presbyopie ein. Der graue Star ist eine altersbedingte Trübung der Linse. Diese führt zu einem langsamen Sehverlust. Patienten sehen die Welt „wie durch einen Nebel“
Es kommt zu einer Abnahme der Sehschärfe und zunehmender Blendung, da durch die Linsentrübung eine diffuse Brechung auftritt. Das früheste Symptom wenn dies überhaupt von betroffenen bemerkt wird ist die Abnahme der Intensität der Farben und des Kontrastsehens. Die Hell-Dunkel Adaption des Auges und die Fähigkeit, räumlich zu sehen ist herabgesetzt. Es kommt zu einer Myopisierung = Alterskurzsichtigkeit. Viele kurzsichtige Patienten können dadurch im Gegensatz zu normsichtigen Patienten welcher im Alter ab 40 Jahren eine Lesebrille braucht auf diese verzichten. Diese „Verbesserung“ ist häufig nur von kurzer Dauer, weil durch die zunehmende Linsentrübung die Sehschärfe weiter abnimmt.
Einsatz von Kunststofflinsen beim grauen Star
Ohne Einsetzen einer Kunstlinse (sogenannter Intraokularlinsen) würde man die Welt verschwommen wahrnehmen, da das Auge dann etwa 16 bis 18 Dioptrien weitsichtig wäre. Solch eine Linsenlosigkeit (Aphakie) würde dann mit einer Starbrille oder Kontaktlinse oder aber – in geeigneten Fällen – auch durch eine nachträgliche (sekundäre) Kunstlinsenimplantation korrigiert.
Nach Einsetzen einer Kunstlinse kann das Auge nicht mehr akkommodieren, d. h. auf verschiedene Distanzen scharf einstellen. Deshalb ist dann zum Lesen, wie bei der Alterssichtigkeit (Presbyopie), eine Lesebrille erforderlich. Insbesondere für junge Patienten, die bis zur Operation noch über ein volles Akkommodationsvermögen verfügten, stellt daher dieser Verlust der Akkommodationsfähigkeit durchaus eine erhebliche Minderung der Lebensqualität dar, da sie schlagartig alterssichtig werden wie ein 70-jähriger Mensch. Gegenstand der heutigen Forschung sind daher zum einen Kunstlinsen, die eine gewisse Akkommodationsfähigkeit des Auges erhalten sollen.
Vorteile und Komplikationen der grauen Star Operation
Multifokale Intraokularlinsen bieten die Möglichkeit ein „Leben ohne Brille“ zu führen, wenn die Nachteile in Form von schwachen Doppelbildern und gemindertem Kontrastsehen in Kauf genommen werden. Alternativ kann durch entsprechende Wahl der Linsenimplantate ein Zustand der Anisometropie herbeigeführt werden, der es dem einen Auge ermöglicht, in der Ferne scharf zu sehen, und dem anderen, in der Nähe (Monovision oder Goetheblick), jedoch kein beidäugiges und somit kein räumliches Sehen.
Mit dem Einsetzen von Intraokularlinsen eröffnet sich die Möglichkeit, Fehlsichtigkeiten (Ametropien) zu korrigieren. Dies ist bei hohen Refraktionswerten ein zusätzlicher Vorteil. In ausgeprägten Fällen ist es jedoch aus medizinischer Sicht meist unumgänglich, beide Augen kurz nacheinander zu operieren, da ab einer Anisometropie (Differenz der Gesamtbrechkraft beider Augen) von etwa 3 Dioptrien mit Sehstörungen zu rechnen ist. Der Patient muss sich vor der Operation nur entscheiden, ob er nach den Eingriffen lieber ohne Fernbrille, aber mit einer Lesebrille leben möchte oder umgekehrt, damit die geeignete Stärke der Kunstlinsen ausgewählt werden kann. Wenn beide Augen operiert werden, wartet man zwischen den Eingriffen etwa vier Wochen ab, wobei im Einzelfall aber auch nur wenige Tage ausreichen. Nach der zweiten Operation dauert es nochmals etwa acht Wochen, bis der Heilverlauf abgeschlossen ist und sich eine stabile Situation eingestellt hat, so dass entsprechende Brillengläser angepasst werden können. Postoperativ werden im Standardfall für etwa drei bis vier Wochen antibiotische sowie entzündungshemmende Augentropfen angewendet und je nach Heilverlauf zwei, drei oder auch mehr augenärztliche Kontrollen durchgeführt.
Als Komplikationen können bei einer Kataraktoperation intraokulare Infektionen (Infektion im Augeninneren), Verletzung der nur wenige Mikrometer dicken Linsenhinterkapsel mit nachfolgendem Glaskörpervorfall, eine nach Tagen bis Wochen auftretende Schwellung der Netzhautmitte („zystoides Makulaödem“) mit einhergehender Sehverschlechterung und als Spätfolge eine Eintrübung der hinteren Linsenkapsel („Nachstar“) auftreten. Es ist umstritten, ob das Risiko einer späteren Netzhautablösung nach einer (komplikationsfreien) Kataraktoperation signifikant erhöht ist.