Diagnose Grüner Star – Das Glaukom
Die Früherkennung und die Diagnose eines grünen Stars erfordert viel Erfahrung. Die Diagnose eines Glaukoms erfolgt mit Hilfe von speziellen Untersuchungen zum Beispiel mit Hilfe von SOCT welches eine viel genauere Auskunft über die vorhandenen Reserven der Sehnervfasern erlaubt. Die grüner Star Diagnostik wird durch Augendruckmessungen, Gesichtsfeldmessungen und die fotographische Dokumentation ergänzt.
Der Idealdruckwert liegt bei 10mmHg. 10-16mmHg sin ein mittlerer Augendruck. 17-24 sind ein erhöhter Augendruck
Spätestens ab 24mmHg erfolgt eine drucksenkende Therapie des Glaukoms um einen Spätschaden zu verhindern.
MERKE
Die Angaben sind nur grob orientierend.
Es gibt Patienten welche bei Werten von 10-16mmHg am grünen Star erkranken.
Ebenso gibt es Patienten die einen Augeninnendruck von 20-24 aufweisen und nicht am Glaukom erkranken.
Grüner Star – Das Glaukom
Akutes Glaukom (= Glaukomanfall, Winkelblockglaukom)
Plötzliche starke Erhöhung des intraokularen Druckes (Normwert 10-20 mm Hg) auf Werte bis über 60mm Hg infolge Verlegung des Kammerwinkels.
Symptome:
Nebelsehen, meist aber hochgradige Sehverschlechterung – In der Regel einseitig.
Regenbogenfarben um Lichtquellen plötzlich auftretende, bis zur Unerträglichkeit starke Schmerzen, die häufig in die Umgebung des Auges ausstrahlen oder dorthin lokalisiert werden. Oft Übelkeit, manchmal Erbrechen.
Befund
Starke Rötung des Auges infolge oberflächlicher Gefäßstauung
Hornhaut rauchig getrübt, Oberfläche matt (Epithelödem) mit herabgesetzter Sensibilität
Vorderkammer abgeflacht, Pupille weit, oft entrundet, lichtstarr, Augapfel palpatorisch steinhart
Merke
Längere lokale oder allgemeine Gabe von Glukokortikoiden = CORTISON kann zu Augendrucksteigerungen (sog. Kortisonglaukom – meist chronisch, aber auch akut!) führen. Bei längeren Glukokortikoidgaben deshalb Augendruckkontrolle durch Augenarzt erforderlich!
Chronisches Glaukom (grüner Star)
Häufigste Erblindungsursache in der mittleren Altersgruppe
Symptome
Fast immer doppelseitig
In der Regel keine Beschwerden, wird daher oft nur zufällig entdeckt (z.B. bei Bestimmung der Lesebrille). Im Endstadium röhrenförmige Gesichtsfeldeinschränkung. Erst ganz spät auch Verlust der zentralen Sehschärfe (= völlige Erblindung!)
Befund
Meist nur mäßige Erhöhung des Augeninnendruckes (in der Regel 24 mmHg und mehr). Glaukomatöse Papillenexkavation, erst nach Jahren => Sehnervenatrophie =>Typische Gesichtsfeldausfälle (irreversibel!)
Beachte
Weil bereits eingetretene Schäden irreversibel sind, ist die Frühdiagnose und Frühtherapie von großer Bedeutung! Ansätze zur Früherkennung über quantitative Nervenfaserschichtanalyse = SOCT und perimetrische Verfahren.